Warum dich Angst oft nachts überfällt
- Selma Alacam
- 24. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Sept.

Wenn das Nervensystem nicht abschalten kann
Als Heilpraktikerin in Mannheim erlebe ich häufig, dass Ängste besonders nachts auftauchen – wenn Stille einkehrt, meldet sich das Unbewusste über den Körper.
Am Tag geht es irgendwie.
Du funktionierst, lenkst dich ab, schiebst beiseite, was dich innerlich bewegt.
Doch sobald es ruhig wird –
wenn das Licht ausgeht, die Geräusche verstummen, der Alltag Pause macht –
kommt sie:
die Angst.
Sie schleicht sich ein mit einem mulmigen Gefühl.
Oder schlägt plötzlich zu – mit Herzklopfen, Grübeln, Panik oder dem Gefühl, keinen Halt zu haben.
Und du fragst dich:
„Warum ausgerechnet jetzt?“
Wenn dein System nachts nachholt, was tagsüber unterdrückt wird
Dein Nervensystem trägt alle Eindrücke des Tages –
aber auch alte Erfahrungen, ungelöste Gefühle, unverarbeitete Erinnerungen.
Solange du aktiv bist, bleibt dein System im sogenannten sympathischen Modus: aktiv, leistungsbereit, angespannt.
Doch abends – wenn du zur Ruhe kommen möchtest – schaltet das System um.
Und wenn es keine Sicherheit kennt, fällt es nicht in Entspannung, sondern in Alarm.
Die Angst kommt nicht „plötzlich“ – sie war schon den ganzen Tag da
Nächtliche Angst ist selten ein Zufall.
Sie ist oft das, was du tagsüber nicht fühlen konntest:
– alte Überforderung
– unterdrückte Gefühle
– ein Nervensystem, das nie wirklich „gelernt“ hat, was Sicherheit bedeutet
In meiner Praxis beschreiben viele Menschen:
„Ich kann mich abends einfach nicht entspannen.“
„Sobald ich zur Ruhe komme, geht’s los.“
„Ich hab Angst vorm Einschlafen – weil ich weiß, was kommt.“
Diese Reaktionen sind verständlich – und heilbar.
Aber sie brauchen mehr als eine Einschlaftechnik.
Sie brauchen Zuwendung.
Du brauchst keine Kontrolle – du brauchst Sicherheit
Wenn du nachts Angst verspürst, liegt das nicht daran, dass du versagst.
Sondern daran, dass dein Körper keine Sicherheit gelernt hat.
Sicherheit ist keine Entscheidung – sie ist eine Erfahrung.
In der körperzentrierten Begleitung arbeiten wir nicht gegen die Angst,
sondern für die Regulation deines Nervensystems:
durch sanfte Impulse, ehrliche Begleitung und das Wiederlernen von Selbstkontakt.
Was du selbst tun kannst
Schaffe abends wiederkehrende Rituale: Wärme, Licht, ruhige Musik, Körperöl, Tee – dein System liebt Vorhersehbarkeit und Verlässlichkeit.
Halte dein Herz: Leg abends beide Hände auf dein Brustbein. Atme tief. Sag dir: „Ich bin hier. Es ist gerade nichts zu tun.“
Mach einen Abend-Abschluss: Schreib dir auf, was du loslassen willst. Oder sprich es innerlich aus – damit dein System nicht alles „mitnehmen“ muss in die Nacht.
Du bist nicht falsch – du bist wachsam
Wenn dich nachts die Angst überkommt, ist das kein Zeichen von Schwäche –
sondern ein Zeichen dafür, dass dein System überlebt hat.
Es war wachsam, weil es das musste.
Aber jetzt darf es neu lernen.
In meiner Naturheilpraxis in Mannheim begleite ich dich dabei,
abends wirklich anzukommen – in dir, in deinem Körper, im Vertrauen.
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