Wenn der Geist nachts arbeitet - Schlaflosigkeit als Ausdruck seelischer Verarbeitung
- Selma Alacam
- 24. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Sept.

Was dein Geist nachts versucht, zu verarbeiten
Viele Menschen kommen zu mir als Heilpraktikerin in Mannheim, weil sie nachts keinen erholsamen Schlaf finden – der Geist arbeitet weiter, während der Körper erschöpft ist.
Du liegst im Bett.
Es ist ruhig.
Doch dein Kopf ist laut.
Gedanke reiht sich an Gedanke.
Du denkst über den Tag nach, über gestern, über morgen, über das, was du nicht gesagt hast – oder was du hättest tun sollen.
Dein Körper ist müde – doch dein Geist bleibt wach.
Vielleicht hast du dir auch schon gesagt:
„Ich will jetzt nicht mehr denken.“
Doch die Gedanken hören nicht auf.
Warum?
Wenn der Geist nachts nachholen will, was tagsüber keinen Platz hatte
Viele Menschen leben tagsüber im Funktionsmodus:
Termine, Anforderungen, Reize, Verantwortung.
Kein Raum für echte Verarbeitung. Kein Platz für innere Regung.
Doch der Geist vergisst nicht.
Was keinen Ausdruck findet, sucht sich später seinen Weg – oft nachts, wenn alles andere still wird.
Dann beginnt das Gedankenkarussell:
– Was habe ich falsch gemacht?
– Was, wenn das morgen schiefläuft?
– Was denkt XY über mich?
Diese Fragen sind oft nicht neu – sie sind alt.
Und manchmal stammen sie nicht aus dem Tag, sondern aus deiner Geschichte.
Grübeln ist oft ein Ersatz für Gefühl
Grübeln ist nicht dasselbe wie bewusstes Nachdenken.
Es ist oft ein Versuch, Kontrolle über etwas zu behalten, das innerlich unsicher ist.
Statt zu fühlen (z. B. Unsicherheit, Wut, Trauer), denkst du.
Denn Denken fühlt sich aktiv an.
Doch es bringt keine Lösung – sondern hält dich in einer Endlosschleife.
In der körperzentrierten Begleitung fragen wir deshalb nicht:
„Wie bringe ich die Gedanken zum Schweigen?“
Sondern:
„Was versucht da gerade, durch mich hindurchzugehen?“
Dein Kopf ist nicht das Problem – er trägt nur zu viel
Wenn dein Denken übermächtig wird, braucht dein System nicht Kontrolle, sondern Halt.
Dein Geist will entlastet werden – durch Spüren, Erdung, Loslassen.
Nicht durch mehr Denken.
Manchmal genügt schon eine einfache Erfahrung im Körper, um den Gedankenfluss zu beruhigen:
eine warme Berührung, ein tiefer Atemzug, das Gefühl: „Ich bin gerade nicht allein mit all dem.“
Was du selbst tun kannst
Sag deinem Kopf, dass er Pause machen darf: Leg die Hand auf deine Stirn und sag leise: „Danke, dass du so wachsam bist. Jetzt darfst du loslassen.“
Schreibe die Gedanken auf: Führe ein Abendbuch. Was dich beschäftigt, darf raus – aufs Papier. Dein Geist muss es dann nicht weiter festhalten.
Erlaube dir, nichts zu lösen: Nicht jede Frage braucht heute eine Antwort. Sag dir: „Ich darf das morgen weitertragen – jetzt ist nur Schlaf.“
Du bist nicht „zu viel“ – du trägst nur mehr als sichtbar ist
Wenn deine Gedanken dich nachts wachhalten, ist das kein Zeichen von Schwäche.
Sondern ein Zeichen dafür, dass dein System entlastet werden will.
In meiner Naturheilpraxis in Mannheim begleite ich dich dabei, deinen Kopf nicht zu bekämpfen, sondern ihn zu entlasten – durch den Körper, durch Atmung, durch neue innere Erfahrung.
Das könnte dich auch interessieren:
„Manche Gedanken wollen gar nicht gelöst werden – sie wollen nur gehört und gehalten sein.“
Von meinem iPhone gesendet




Kommentare